Nachhaltig erfolgreiche User-Interfaces setzen ein gutes Interaktionsdesign voraus. Die hierfür nötigen Kompetenzen unterscheiden sich von denen des Grafikdesigns. So harmoniert gelungenes Interaktionsdesign mit dem Denken der Anwender und ansprechendes Grafikdesign mit ihrem Auge.
Interaktionsdesign für Produkte beschäftigt sich mit der Anordnung der Funktionen im User Interface. Idealerweise folgt die Gestaltung des Interaktionsdesigns psychologischen Modellen und Theorien wie den mentalen Modellen oder den Gestaltgesetzen.
Grafik- und Interaktionsdesign am Beispiel
Den Unterschied zwischen Interaktionsdesign und Grafikdesign möchte ich anhand eines Beispiels verdeutlichen:
Stellen Sie sich bitte vor, Sie möchten ein Haus bauen. Bevor Sie den Bau beginnen, werden Sie mit Ihrem Architekten planen,
- welche Räume Sie brauchen – z.B. Küche, Bad, Wohnzimmer, Gästezimmer, etc.
- wie diese zueinander positioniert sind – z.B. das Wohnzimmer grenzt an Küche und Bad an – und
- zwischen welchen angrenzenden Räumen Türen sind – z.B. zwischen Wohnzimmer und Küche, aber nicht zwischen Wohnzimmer und Bad.
Diese Planung entspricht dem Interaktionsdesign im User Interface. Die Räume sind die verschiedenen Seitenansichten und die Türen die Verbindungen zwischen diesen.
Den Übergang vom Interaktionsdesign zum Grafikdesign sehe ich im Sinne des Hausbeispieles in der Form der Möbel (Bedienelemente). Für ihre Auswahl sind sowohl Interaktions- als auch Ästhetikfragen zu beantworten. Die Farbe der Möbel, Tapeten bzw. Buttons, Tabellen etc. sind dann ausschließlich Fragen des Grafikdesigns.
Kurz gesagt: Interaktionsdesign ist GUI Design ohne Grafikdesign