Psychologisch fundierte Personas für gute Software

Persona für User Interface DesignWie Sie mit Hilfe der Psychologie bessere Personas für gelungene Software erarbeiten.

User Experience (UX) Design ist eine vergleichsweise junge Disziplin. Deshalb kann sie um so mehr davon profitieren, über den Tellerrand zu schauen und Wissenstransfer anzustreben. Wir bei Apliki werden nicht müde zu betonen, wieviel von dem was UX heute macht, eigentlich schon gestern in der Psychologie existierte. Und das beschränkt sich nicht auf Methoden. Gerade auch Artefakte können hiervon profitieren.

Kein Standard für Personas in der Softwareentwicklung

Beim Blick in die Literatur oder praktische Umsetzungen wird eines schnell klar: es gibt unzählige Varianten eine Persona zu erstellen. Aufbau und Inhalte unterscheiden sich teils erheblich. So werden Sie viele verschiedene Antworten bekommen, auf der Suche nach dem richtigen Weg. Selbst Richtlinien wie die ISO 9241-11 geben nur lückenhafte Hinweise, wie die Vorlage mit Inhalten zu füllen ist. Da empfiehlt es sich aus etablierten Disziplinen abzuschauen. Und genau da kommt die Psychologie ins Spiel.

Gemeinsamkeiten von Gutachten und Persona

Gutachten sind ein wichtiger Teil psychologischer Arbeit. Und sie sind Personas ähnlicher, als man denkt:

  • Beide beschreiben genau eine Person. Das Gutachten eine reale, die Persona eine fiktive.
  • Beide beziehen sich auf genau ein Thema: Für ein Gutachten ist das beispielsweise die Arbeitssituation (Frage nach gegebener Arbeitsfähigkeit). Für eine Persona ist es Ihr Produkt und letztendlich die Nutzung durch den Anwender.
  • Beide beziehen hierbei Informationen aus verschiedenen Gebieten und in verschiedener Form ein.
  • Qualität zeigt sich bei Beiden unter anderem dadurch, dass sie sich auf empirische Erkenntnisse über den Begutachteten stützen. Für psychologische Gutachten ist das in vielen Fällen sogar höchstrichterlich (BGH) festgelegter Anspruch. Wohl aus gutem Grund.
  • Beide haben das Ziel als Entscheidungsgrundlage zu dienen.

Konsequenzen für das Vorgehen

Eine stimmige und hilfreiche Persona schreiben Sie nur mit einem systematischen Vorgehen. In Anlehnung an Gutachten empfiehlt es sich hier hypothesengeleitet zu arbeiten. Sie haben ja sicher Kenntnisse und Vermutungen über Ihre Zielgruppe. Tragen Sie diese im Team zusammen und halten Sie sie fest. Eine passende empirische Erhebung prüft nun diese Annahmen. Alles, was sich bestätigt, findet Eingang in die Persona. Durch diese Kombination aus freiem und empirischen Arbeiten sparen Sie viel Zeit und Mühe.

Konsequenzen für die Inhalte

Gutachten zeichnen sich dadurch aus, dass sie verschiedenste Themenbereiche abdecken. Genau so sollte auch Ihre Persona gestaltet werden. Beginnend bei einfachen demographischen Daten steigen Sie immer tiefer ein. Technikerfahrung, Emotionen oder Einstellungen gehören unter anderem zum Repertoire. Wichtig ist auch, die Umgebung mit aufzunehmen. Die beeinflusst unser Denken und Handeln nun einmal maßgeblich.

Ihr Vorteil

Nutzen Sie für Ihre Personas die bewährten Erkenntnisse aus der psychologischen Gutachtenerstellung. So gelangen Sie zu robusten Personas, die nachweislich helfen die richtigen Entscheidungen im Entwicklungsprozess zu treffen. Investieren Sie Ihre wertvolle Zeit in die Persona, nicht deren Strukturierung.

Denn das Rad neu zu erfinden, hat sich doch selten gelohnt.

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