Wie unterscheidet sich User Research von Ihrer Marktforschung?

User Research bringt VorteileWas nutzt Ihnen User Research?

Sind Sie der Meinung bereits User Research zu betreiben? Oft erlebe ich, dass Hersteller ihre Marktforschung mit User Research verwechseln. Was User Research ist und wo der Unterschied zur gewohnten Marktforschung ist, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist User Research?

Das Ziel von User Research besteht darin herauszufinden, wie sich Anwender unter natürlichen Bedingungen oder im Zusammenhang mit einem Produkt (bzw. Kontent oder Service) verhalten. Der Grund dafür ist, dass Produkte, die dem gewünschten Verhalten im Wege stehen, nicht die angestrebte Akzeptanz seitens der User erfahren.

Ausgehend von diesem Verständnis besteht die Aufgabe der User Researcher darin, das natürliche Verhalten der Anwender zu ermitteln. Dafür analysieren sie den Nutzungskontext samt der Ziele, Motive und Probleme der Anwender, aber auch ihre Nutzungssituation, Anreize und ihre persönlichen Eigenschaften.

User Research vs. Marktforschung

Hersteller, die noch kein User Research im hier definierten Sinne betreiben, dies aber mit ihrer Marktforschung gleichsetzen, erheben in der Regel die Akzeptanz ihrer User und Kunden.

Ohne Frage ist das Wissen um die Akzeptanz für Produkte und Services wichtig. So sind belastbare Akzeptanzdaten hervorragende Indikatoren für Ihren Umsatz und den Handlungsbedarf.

Entsprechend detailliert erhoben, können sie sogar den Bereich eingrenzen, in denen Ihre Aktivität gefragt ist. Erwartungskonforme Ideen für eine anwender- und marktorientierte Produktentwicklung lassen sich jedoch kaum daraus generieren.

User Research-vs-Marktforschung

Im User Research hingegen wird das Wechselspiel zwischen der Umwelt und dem Verhalten der Anwender untersucht, um ein Produkt gezielt darauf vorzubereiten. Man könnte also sagen, User Research ist das Bindeglied zwischen der akzeptanzbezogenen Marktforschung und dem User Experience Design, also der Gestaltung menschlichen Erlebens und Verhaltens.

Was nutzt Ihnen User Research?

Ein wesentlicher Vorteil von User Research besteht darin, dass Sie mit den richtigen Methoden die teuren Annahmen über das Verhalten der Anwender durch Wissen ersetzen.

Annahmen kommen daher, dass Menschen unbewusst von sich auf andere schließen. Ohne User Research führt das dazu, dass auch Produktmanager oder Entwickler ihren Anwendern automatisch das eigene Verständnis unterstellen.

Einen Eindruck davon, wie wenig so manche Annahmen mit der Realität der User zu tun haben, vermittelt das folgende Video. Hier sehen Sie zufällig ausgewählte Amerikaner, die eine banale Frage aus Ihrer Welt beantworten:

Ihre einzige Chance die unbegründeten Annahmen zu erkennen, sind Methoden, mit denen Sie Ihre Datensammlung systematisieren und für vergleichbare Ergebnisse sorgen.

Mit User Research Daten verschaffen Sie sich einen zeitlichen Vorsprung, weil Sie bereits während der Entwicklung:

  • Ihre Annahmen überprüfen und so Fehlentwicklungen vermeiden, die später korrigiert werden müssten
  • Usability und User Experience Probleme aufdecken, für die Sie betriebsblind sind, und im Vergleich zu ihrer späteren Entdeckung deutlich kostengünstiger korrigieren
  • die Usability und User Experience bedeutsam steigern

Dem gegenüber erfassen Akzeptanzanalysen das Erleben der Anwender deutlich oberflächlicher und auch oft zu spät. Denn wie heißt es so schön: Never touch a running system.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die qualitativen Methoden aus dem User Research bereits mit kleinen Stichprobengrößen funktionieren. Mit wachsendem Stichprobenumfang trägt User Research auch zu einer höheren Sensibilisierung für Veränderungen an Ihrem Produkt und einer stärkeren Kundenbindung bei.

Wann ist User Research sinnvoll?

Herkömmlich werden Akzeptanzanalysen für ein fertiges oder gar in Betrieb befindliches Produkt durchgeführt. Dem Gegenüber verschaffen Ihnen User Research Daten bereits in der Planung, aber auch während der Design- und Umsetzungsphasen ein besseres Verständnis davon, wie die Anwender mit mit Ihrem Produkt nach der Inbetriebnahme umgehen werden.

User Research im Entwicklungsprozess

Mit diesem verhaltensbasierten Wissen können Sie also gleichzeitig auch die zukünftige Akzeptanz Ihres Produktes gut abschätzen. Denn was die User nicht verstehen, stört sie und führt zu Unzufriedenheit.

Woran erkennen Sie, dass Ihnen User Research fehlt?

Die Unzufriedenheit der Anwender ist ein zuverlässiger Indikator dafür, dass User Research in der Entwicklung fehlt oder gefehlt hat. Ursache hierfür sind meistens falsche Annahmen seitens der Verantwortlichen wie Produktmanager oder Entwickler.

Mittels Akzeptanzanalysen ist diesen auch nicht zu begegnen. Sie erfahren schließlich nur, wie Anwender Ihr Produkt erleben. Akzeptanzanalysen verraten Ihnen jedoch nicht, wie die User allein mit Ihrem Produkt interagieren und wo genau in der Interaktion mit dem Produkt das Verbesserungspotential liegt.

Mit User Research untersuchen Sie die Gründe für das Verhalten Ihrer Nutzer. Tweet: Mit User Research untersuchen Sie die Gründe für das Verhalten Ihrer Nutzer via @apliki

Auf den Punkt gebracht erfassen Akzeptanzanalysen das Erleben der Anwender und User Research deren Verhalten.

Erweitern auch Sie Ihre Marktforschung um User Research und fokussieren Sie sich auf das Verhalten der Anwender. User Research Daten sind für die Weiterentwicklung Ihres Produktes von hoher Relevanz. Mit ihnen haben Sie wertvolle Erkenntnisse als Grundlage für Ihr User Experience Design.

IT-Herstellern und Betreibern, die User Research betreiben, gibt der Erfolg recht. Gehören Sie auch dazu!

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