Gibt es eine Lösung für die Probleme des User Experience Engineerings?
Spätestens seit April 2012 ist das User Experience Design auch in Deutschland angekommen. Seitdem verzeichnet zumindest Google Trends messbar wachsende Suchanfragen zu diesem Thema.
Doch wie so oft im Leben, ist auch das Fachgebiet User Experience (UX) Design nicht so einfach vom Himmel gefallen. Mit einem weitaus kleineren Problemverständnis wurde die Mensch Computer Interaktion von den meisten bis dato unter Begriffen wie Usability behandelt und gesucht.
Das User Experience Engineering steht noch am Anfang
Die Einbettung des Themas Usability in das UX Design hatte einen guten Grund. Um 2009 herum erkannte die UX Szene, dass Usability nur eine von mehreren Maßnahmen ist, welche die angestrebte User Experience prägen.
Mit wachsender Bekanntheit des User Experience Designs wurde auch der Ruf nach einem erfolgreich wiederholbaren UX Vorgehen, wie es in der DIN EN ISO 2941-210 beschrieben ist, immer lauter. Doch obwohl es hier viele gute Ansätze gibt, steckt das User Experience Engineering noch in den Kinderschuhen.
Das liegt vor allem an vier grundlegenden Problemen die für ein hervorragendes User Experience Design zu bewältigen sind.
1. Außergewöhnliches UX Design braucht viel Detailwissen
Gutes UX Design lebt vom Detailwissen der Designer oder Produktmanager zu den Erwartungen der User. Damit meine ich nicht den eigenen Glauben daran, seine User gut zu kennen. Ich rede davon, selbst etwas so machen zu können, wie es die meisten User tatsächlich tun und daher auch erwarten.
Egal mit wem ich aus der IT-Branche rede. Jede Führungskraft ist sich darüber im Klaren, dass ihre Wertschöpfungskette vom User über die Entwicklung bis hin zum Endprodukt unter Informationsverlust leidet.
Doch geeignete Gegenmaßnahmen sind aus den folgenden 3 Gründen alles andere als einfach.
2. Kein persönlicher Zugang zu Endusern
Erfolgreiches User Experience Engineering ist auf persönlichen Kontakt zu den Endusern angewiesen. Nur so können die Hersteller die Geschichten ihrer Kunden verstehen, wie die Enduser sie auch meinen.
Doch die Produkt- oder Projektverantwortlichen auf der Seite der Hersteller haben oftmals nur persönlichen Kontakt zu den Stakeholdern, welche die Enduser vertreten.
Durch Online-Befragungen versuchen sie den mangelnden Zugang zu den Endusern auszugleichen. Das funktioniert ein Stück weit solange, wie die User selten an anderen Online-Befragungen teilnehmen. Da wir jedoch in einer Zeit leben, in der auf Webseiten alles mögliche abgefragt wird, haben sie mit zunehmender Fragebogenmüdigkeit seitens der User zu kämpfen.
Aber warum wird überhaupt der persönliche Zugang zu den Endusern so selten genutzt?
3. Der persönliche Zugang zu Endusern erscheint teuer
Hierfür gibt es verschiedene Ursachen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich Ihnen hier drei davon nennen:
- Im B2B Geschäft möchte der Auftraggeber seine Ressourcen schonen. Interviews mit Endusern bedeuten Arbeits- oder Produktionsausfall. Also stellt er lieber Ansprechpartner zur Verfügung, welche die Arbeit der Enduser aus der Vogelperspektive kennen.
- Auch die verfügbaren Ressourcen der B2X Hersteller sind begrenzt. Das gilt genauso für die Entwicklung neuer Produkte wie für ihre Weiterentwicklung. Die Einhaltung des Budgets und des Zeitplans gelingt bisher nur wenigen.
- Hinzu kommen die fehlenden Erfolgserlebnisse mit User Experience Design. Erstaunliche Erfolge feiern nur die IT-Hersteller, welche die Umsetzung der notwendigen UX Maßnahmen konsequent leben. Doch ohne diese vorherigen Erfolgserlebnisse werden die notwendigen Investitionen nur selten frei gegeben, um User Experience Engineering ganzheitlich im Produktentwicklungszyklus zu verankern.
4. Daten aus Face-2-Face Forschung sind selten repräsentativ
IT-Hersteller, die Vorreiter in Punkto User Experience Design sind, suchen den persönlichen Zugang zu den Endusern. Sie haben sich ein UX-Vorgehen aufgebaut, das ihre Möglichkeiten hinsichtlich ihres Zugangs zu Informationen aus Sicht der Enduser sowie ihre Ressourcen berücksichtigt. Leider haben auch Sie noch mit einem Problem zu kämpfen.
Entweder setzen sie auf Workshops mit den Vertretern der Enduser oder auf anwenderzentrierte Methoden wie Beobachtung und Interviews. Am Ende haben Sie qualitative Daten von ausgewählten Teilnehmern gesammelt. Bedauerlicherweise ist diesen Daten nicht anzusehen, wie repräsentativ sie sind.
Dafür sind mehr Teilnehmer nötig als in den Workshop passen oder im Feld unter wirtschaftlichen Bedingungen untersucht werden können. Das Ergebnis ist in der Softwareentwicklung wohl bekannt: Der Mangel an quantitativen Daten erschwert die Priorisierung von Anforderungen.
Die Art und Weise wie User in die Entwicklung eingebunden werden, entscheidet über die UX-Qualität
Die große Herausforderung des User Experience Engineerings ist deutlich. In Zukunft brauchen wir einen Weg, mit dem B2X Hersteller und B2B Auftraggeber die Erwartungen der User im Detail und wirtschaftlich vertretbar verstehen lernen. Nur wer die Erwartungen der Enduser priorisieren kann, setzt seine kreative Energie für erwartungskonformes User Experience Design ein.
Mit storycrowd.de treten wir an, die zuvor genannten Probleme zu lösen.
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