User Experience Tests – Die Leitplanken Ihrer Erfolgsspur

User Experience Tests – Die Leitplanken Ihrer ErfolgsspurWie Sie mit verschiedenen Arten von User Experience Tests Ihre Erfolgsgeschichte schreiben.

Welche User Experience (UX) Ihr Produkt samt seines User Interfaces erzeugt, lernen Sie von Nutzern, die Ihr Produkt ausprobieren. Ausgehend von den Ergebnissen dieser User Experience Tests können Sie Ihr Produkt samt User Interface verbessern, bis es das gewünschte Erleben bei Ihren Nutzern hervorruft.

Durch UX-Tests sind somit Fehlentwicklungen zu vermeiden, sofern frühzeitig mit ihnen begonnen wurde. Da jede Produktentwicklung von der Idee bis hin zur Auslieferung verschiedene Phasen durchläuft, sind auch verschiedene Arten von UX-Tests nötig. Einige von Ihnen werden im Folgenden vorgestellt.

User Experience Test mit Stories

Jede Produktentwicklung beginnt mit einer Idee. Genauer gesagt mit einer Idee und vielen offenen Fragen um das MVP (Minimum viable product).

Nach unserer Erfahrung ist das UX Storytesting gut geeignet, um die Geschichte eines Produktes z.B. per Landingpage im vornherein zu evaluieren. Typische Bestandteile dieser Geschichte sind die Zielgruppe sowie ihre Ziele und Probleme.

Sie haben verschiedene Möglichkeiten Ihre Idee in Form einer Geschichte dazustellen. Die kürzeste ist als Elevator Pitch bekannt, bei der die Vorstellung einer Idee nur solange wie eine Fahrstuhlfahrt dauern darf. Die Inhalte für den Elevator Pitch lassen sich mittels Mustersatz darstellen. Das folgende Beispiel stammt von UX-Matters:

Für <Zielgruppe>,
welche <Problem>  hat,
bietet <Produktname>
eine  <Marktkategorie>,
die <Hauptnutzen>.

Als Beispiel könnte das so aussehen:

Für Handy-Nutzer,
die komplizierte Technik nicht verstehen,
passt sich das iPhone
individuell an sie an.

Natürlich sind auch umfangreichere Geschichten im UX Storytesting möglich. Wichtig ist, dass Sie Ihre Geschichten anderen vorstellen. Doch Vorsicht, meiden Sie Freunde und Ihre Familie. Nahestehenden Menschen fällt es oft sehr schwer, Ihre Idee von Ihrer Person zu unterscheiden.

Durch das Teilen Ihrer Idee in Form einer Geschichte erhalten Sie wertvolle Rückmeldungen darüber, wofür Ihr Produkt gewünscht ist und wofür nicht. Des Weiteren erhalten Sie Anregungen und Tipps in welche Richtung Sie zusätzlich Denken sollten.

Für neue Produkte können Sie in diesem Zusammenhang auch die Aufwände abfragen, die Ihre User bisher haben. Diese Informationen helfen Ihnen bei der Preiskalkulation für das neue Produkt.

Natürlich hat das UX-Storytesting seine Grenze. So können sich potentielle Kunden nicht die Umsetzung vorstellen oder haben verschiedene Ideen dazu in ihrem Kopf. Jeder weiß, dass eine gelungene Umsetzung genauso über Ihren Erfolg entscheidet wie die richtige Idee.

UX-Tests mit Wireframes

Um sich der Umsetzung anzunähern, bieten sich Wireframes zur prototypischen Gestaltung des User Interfaces an. Mit ihnen erzählen Sie ebenfalls eine Geschichte. Allerdings wird die Geschichte nicht mehr in Textform ausgeführt, sondern vorwiegend visuell veranschaulicht.

Mit aufgabenorientierten User Experience Tests erfahren Sie, ob die Testteilnehmer Ihre Seitenaufteilung und Navigation verstehen. Außerdem lernen Sie, wie gut das User Interface den Workflow Ihrer Nutzer unterstützt.

In dieser frühen Phase der User Interface Konzeption brauchen Sie nur wenige Testteilnehmer. Als Daumenregel können Sie 5 Teilnehmer zu Ihrem UX-Test einladen. Diese geringe Menge reicht zur Identifizierung häufiger Bedienprobleme aus. In dem Ausmaß, in dem die Bedienprobleme abnehmen, benötigen Sie mehr Testteilnehmer um diese zu entdecken.

Der Nachteil von UX-Tests in dieser frühen Designphase liegt in der fehlenden oder mangelnden Berücksichtigung des Systemfeedbacks. Etwaige Probleme, welche die User damit haben werden, sind kaum zu entdecken.

UX-Tests mit Interaktionsprototypen

Dafür sind weiterführende User Experience Tests mit Interaktionsprototypen gedacht. Sie verraten Ihnen viel darüber, was die User von den Funktionen Ihres Produktes halten. Darüber hinaus erfahren Sie, wie die User Ihr Produkt wahrnehmen. Was sie verstehen und was nicht.

Um dies von den Usern zu erfahren bieten sich aufgabenorientierte UX-Tests an. Das bedeutet, dass 8 bis 12 Teilnehmer Aufgaben aus ihrem realen Umfeld erhalten, deren Lösung sie mit Hilfe Ihres Interaktionsprototypen simulieren.

Der Vorteil dieses Ansatzes liegt auf der Hand. Mit den richtigen Aufgaben lernen Sie, wie gut Ihr User Interface zur Realität und Wahrnehmung der User passt. Doch die Aufgabenorientierung hat auch einen Nachteil.

In dem Moment, in dem ein User eine Aufgabe von ihnen bekommt, reflektiert er automatisch darüber, was er tun soll oder kann. In verschiedenen UX-Tests haben wir beobachtet, wie das zu verzerrten Erkenntnissen hinsichtlich des User Interface Designs führte. Und das, obwohl die Aufgaben keine Hinweise auf mögliche Bedienungen des User Interfaces enthielten.

Der Grund hierfür ist, dass die User nach der Einführung Ihres Produktes dieses ganz allein benutzen. Dabei denken sie nicht mehr bewusst über die Aufgaben nach. Sie handeln einfach und übersehen dabei Funktionen, die ihnen das ermöglichen, was sie bisher ohne das Produkt getan haben um sich das Leben zu erleichtern.

Interessanterweise nehmen sie die Icons zu den Funktionen sogar inhaltlich wahr. Doch ihren Nutzen erkennen sie erst für sich, wenn sie nach ihrem Sinn gefragt werden. Allein durch das Nachfragen bringen sie die Funktion mit ihrer Aufgabe in Zusammenhang.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten User Experience Tests während der Alpha und Betaphase Ihres implementierten Produktes.

UX-Tests in der Betaphase

In dieser Phase Ihrer Entwicklung soll das User Interface die Geschichte der Produktidee von alleine erzählen können. Mit Hilfe der vorhergehenden Arten von UX-Tests haben Sie bereits eine so hohe Usability erreicht, dass Aufgaben eine untergeordnete Rolle in Ihren Tests spielen.

Stattdessen können Sie die User bitten Ihr Produkt entsprechend ihrer eigenen Ziele zu testen. Dabei agieren die Nutzer frei nach eigenen Vorstellungen. Aufgaben erhalten sie dabei nur selten von Ihnen. Ihre Hauptmethode ist also die Beobachtung.

Durch aufgabenfreie UX-Tests sowie vertiefende Fragen verstehen Sie, was Ihre User zwar wahrnehmen, aber deren Nutzen noch nicht erkennen. Darauf aufbauend können Sie Ihr Produkt optimieren.

User Experience Engineering ist storygetriebene Entwicklung

Wie Sie gesehen haben, können Sie mit User Experience Tests in den verschiedenen Phasen der Entwicklung unterschiedliche Probleme aufdecken. Wer um die hier beschriebenen UX-Test Effekte weiß, kann diese natürlich auch versuchen früher abzufangen.

Wer seine UX-Tests jedoch erst mit einem technisch ausgereiften Produkt beginnt, verschenkt im Sinne des MVP die Chance auf ein frühes Scheitern. Nur dieses frühe Scheitern ermöglicht es Ihnen, Ihr Produkt auf der Erfolgsspur zu halten oder wieder darauf zu setzen.

So gesehen, helfen Ihnen die verschiedenen UX-Tests dabei die Geschichte Ihrer Produktidee bis ins Detail erfolgreich zu erzählen.

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